Haiti

„ Die Kunst ist eine Vermittlerin des Unaussprechlichen“ - Goethe

Ab 2010 habe ich an mehreren therapeutischen Nothilfeeinsätzen von stArt international als Kunsttherapeutin teilgenommen. Insgesamt 7 Wochen lang arbeitete ich 2010 im Team in Straßencamps und Waisenhäusern mit Kindern in und um Port au Prince nach der Erdbebenkatastrophe, in 2011 und 2012 fanden weitere Einsätze statt. Da die meisten Schulen und Kindergärten in Haiti eingestürzt, oder zumindest schwer beschädigt waren, lebten die Kinder über ein halbes Jahr ohne verlässliche Strukturen in einer Zeit, wo ihre Eltern, das rein leibliche Überleben sichern mussten. Es galt dem Hungertod zu entkommen, Trinkwasser zu sichern, eine Zeltplane zu ergattern…

So waren die Kinder hungrig auf Rhythmen, Bewegung, Puppentheater, Malen, Basteln. In den Camps warteten nicht selten weit über hundert Kinder auf uns. Woche für Woche arbeiteten wir mit ihnen und bewunderten ihren tiefen Ernst in der kreativen Arbeit, ihre Fröhlichkeit und Phantasie und ihr ausgeprägtes soziales Verhalten untereinander. Im Interesse der Nachhaltigkeit unserer Arbeit bildete stART international auf Wunsch örtlicher Organisationen Personal der psychosozialer Betreuung in der künstlerisch-therapeutischen Arbeit weiter. Dennoch waren wir nicht nur „Macher“ in Haiti, wir haben die tiefe Menschlichkeit der Katastrophenopfer erlebt, ihre Leidensfähigkeit, ihr Organisationstalent, ihre Improvisationskunst. Immer in Erinnerung bleiben werden mir auch die Haitianer, die allsonntäglich in ihrem Sonntagsstaat in die Kirche gehen, oder das, was davon übrig geblieben ist. Ihre unerschütterliche Liebe zum Leben wird immer in meinem Herzen bleiben.

Mehr Information über diese Arbeit über: www.start-international.org

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