Soziale Kunst in der Strafgefangenenhilfe

„Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein!" - Johannes 8.7

Menschen, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind, Schuld auf sich geladen haben, leben je nach Schwere ihres Deliktes Jahre lang im Gefängnis. Das Ziel der Freiheitsstrafe ist die Gesellschaft zu schützen und über den Freiheitsentzug einen heilsamen Druck auf den Gefangenen auszuüben sein Leben zu überdenken und nach dem Verbüßen der Haftstrafe ein straffreies Leben zu führen.

Das Leben im Gefängnis ist jedoch nur bedingt dafür geeignet aus den Gefangenen bessere Menschen zu machen. Die Eintönigkeit mit wenig Struktur, häufig ohne Arbeit, auf engstem Raum in der Zelle mit einem fremden Menschen schafft zusätzliche Stresssituationen. Die psychischen Folgen von langjährigen Haftstrafen sind beträchtlich.

In der Kunsttherapie entdecken wir, dass die Gefangenen kein inneres Farberleben mehr haben, vor der eigentlichen Therapie müssen sie die Farben wieder sehen lernen. Erst danach haben sie die Möglichkeit ihrem Grübeln über Schuld und Sühne Ausdruck zu verleihen und über ihre Sorgen bezüglich der Zukunft kreativ nachzudenken. Einmal die Woche 90 Minuten Auszeit, in der nicht die Vergangenheit, sondern die Zukunft im Mittelpunkt steht, der Wille zur Entwicklung, der Traum sein Leben wieder zu ordnen und der Wunsch nach Normalität.

In Zusammenarbeit mit der evangelischen Seelsorge erhalten in der Justizvollzugsanstalt München einige wenige Gefangene Kunstherapie - Einzeltherapie in der Gruppe ­ um sich, ihre Gefühle und Motive über kreative Prozesse besser kennen und kontrollieren zu lernen und etwas Freude im Gefängnis zu erleben.